Wer klagt an?

»J’Accuse …!« und die Geburtsstunde der Intellektuellen

Ein produktiv irritierender Blick auf die Aktualität von Émile Zola

22. Juni 2017 (Donnerstag), 19:30 Uhr, Antiquariat Hatry, Hauptstr. 119, 69117 Heidelberg

 

 Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Vereins Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V. spricht Dr. Rolf-Bernhard Essig, Bamberg, zum Thema

»Wer klagt an? – J’Accuse …! und die Geburtsstunde der Intellektuellen«
Ein produktiv irritierender Blick auf die Aktualität von Émile Zola

Bösartige Karikaturen, Hetze und Verleumdungen in den Medien, wütende Großdemonstrationen, politischer Kampf bis hin zu Tätlichkeiten und Anschlägen, eine extrem polarisierte Öffentlichkeit. Das kommt uns bekannt vor und prägte doch schon vor etwa 120 Jahren das Frankreich der Affäre Dreyfus. Mittendrin Émile Zola (1840-1902), erfolgreicher und bewunderter Autor. Sein Engagement für den auf die Teufelsinsel verbannten Generalstäbler Alfred Dreyfus (1859-1935), vor allem sein Offener Brief »J’Accuse …!« verändern nicht nur sein Leben, sondern das politische Leben bis heute. Damals entstehen das Wort und das Konzept des Intellektuellen; damals kommt es auch schon zu Verteufelungen, Heiligenlegenden und zu einem folgenreichen Sündenfall dieser Form geistiger und politischer Existenz. In einer Mischung aus Lesung und Vortrag führt Rolf-Bernhard Essig, der über den Offenen Brief promovierte und mehrere Ausstellungen kuratierte, zurück in diese entscheidende Zeit und stellt Zola, sein politisches Engagement und die Rolle von »J’Accuse« vor. Dabei macht er immer wieder auf frappierende Parallelen zur Jetztzeit aufmerksam.

Dr. phil. Rolf-Bernhard Essig wurde 1963 in Hamburg geboren und lebt in Bamberg. Als Autor, Entertainer und Historiker arbeitete er schon für praktisch alle wichtigen deutschsprachigen Medien und Verlage. Für SWR2 ist er in der Sendereihe »1000 Antworten« Experte für Sprichwörter und Redewendungen. Seine Dissertation »Der Offene Brief. Geschichte einer publizistischen Form von Isokrates bis Günter Grass« wurde in der FAZ positiv besprochen und führte zu drei Ausstellungen in Nürnberg, Frankfurt am Main und Wadgassen.  Weitere Informationen unter www.schuressig.de

 

 

 

Der Vortrag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V. und dem Antiquariat Thomas Hatry, Heidelberg.

Antiquariat Thomas Hatry 
Hauptstr. 119
60117 Heidelberg

Eintritt: 5,- EUR (Mitglieder des Freundeskreises, Schüler und Studenten 3,- EUR)