Lesung Hansgünther Heyme: STURM. SPLITTER.

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15. Dezember 2016 (Donnerstag), 19:00 Uhr, Museum Haus Cajeth, Haspelgasse 12,                     69117 Heidelberg

Der Schauspieler, Regisseur und Intendant Hansgünther Heyme präsentiert sein Buch STURM. SPLITTER im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Vereins ›Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V.‹.

Theaterregisseur Hansgünther Heyme am Samstag den 11. Juni 2016 im an das Ruhrfestspielhaus angrenzenden Stadtgarten in Recklinghausen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services

Hansgünther Heyme, einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Regietheaters, wurde 1935 in Bad Mergentheim geboren, ging in Heidelberg zur Schule, studierte Architektur, nahm Schauspielunterrricht und entwickelte bald seine Leidenschaft für Film und Theater. Nach einer Assistenz bei Erwin Piscator am Nationaltheater Mannheim und Engagements u.a. am Heidelberger Theater (1957-1963), in Berlin und Paris führte er Regie an diversen Bühnen. Er drehte Fernsehfilme, war Intendant in Köln und Stuttgart, Leiter der Ruhrfestspiele Recklinghausen und Leiter der Festspiele Ludwigshafen. Seine Produktionen wurden regelmäßig zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er ist auch Mitinitiator des Modellversuchs Theater und Psychotherapie.

heyme_coverDer Band STURM. SPLITTER, erschienen im Mannheimer persona verlag (144 Seiten, 10 Euro), versammelt Gedanken und Erinnerungen, die Heyme während der Arbeit mit deutschen und bulgarischen Laiendarstellern zu Shakespeares Sturm durch den Kopf gehen. Die Proben in zwei Sprachen finden im Keller der Mannheimer Neckarschule statt. Heyme findet, daß Theater in die Stadt hinein gehört, er hat immer wieder Stücke mit Laien erarbeitet und sie an ungewöhnlichen Orten herausgebracht. Während der Probenzeit hält Heyme Rückschau auf sein Leben, auf frühere Produktionen. Frei von Nostalgie beschreibt er mit großer Intensität seine Kinder- und Jugendjahre, erste Theaterarbeiten, Erfolge und Mißerfolge. Er schildert Theaterglück ebenso wie Rückschläge, erinnert an Förderer, Freunde, Vorbilder und Gegner sowie an menschliche wie auch an tierische Weggefährten. Er setzt sich mit der »Wahrheit in den alten Texten«, mit Krisen und Hoffnungen auseinander. Und er beschreibt anhand von Beispielen aus der Theaterarbeit seine Vorstellung von »Sozialarbeit durch Kunst«. Der Autor ist überzeugt, daß sich unsere menschlichen Kräfte durch Kunst steigern lassen, und steckt die Leser damit an.

Die Lesung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V. und der Gesellschaft der Freunde des Museum Haus Cajeth e.V.

Vortragssaal Museum
Haus Cajeth Haspelgasse 12
69117 Heidelberg

Eintritt: 5,- EUR (Mitglieder, Schüler, Studenten 3,- EUR)

 

Didier Calme, Kulturjournalist aus Straßburg, über die Lesung:
Es war eine amüsante Rückredeschau, in der Heyme sprechstark nachwies, daß er nach wie vor jederzeit in der Lage wäre, für einen erkrankten Hauptdarsteller eine Rolle zu übernehmen, etwa den »Philoktet« in Köln (http://www.theater-tiefrot.de/aktuelle-st%C3%BCcke/). Der gelernte Schauspieler wurde deutlich spürbar.
Auch aus seinem Privatleben erzählte der Theaterverhunzer und -Berserker Einzelheiten, die teilweise selbst diejenigen verblüfft haben, die sich auszukennen glaubten im Werdegang des Achtzigjährigen. Er schildert(e) Theaterglück ebenso wie Rückschläge, erinnert(e) an Förderer, Freunde, Vorbilder und Gegner sowie an menschliche wie auch an tierische Weggefährten. Er setzte sich mit der »Wahrheit in den alten Texten«, mit Krisen und Hoffnungen auseinander. Und er beschrieb anhand von Beispielen aus der Theaterarbeit seine Vorstellung von »Sozialarbeit durch Kunst«.