Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik 2021
an Heike Flemming


Die in Berlin lebende Übersetzerin Heike Flemming wird für ihre Übertragung der Gedichte Szilárd Borbélys mit dem diesjährigen ›Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik‹ ausgezeichnet.

Wie die unabhängige Jury in ihrer Begründung hervorhebt, »hat Heike Flemming mit der im Band ›Berlin Hamlet‹ (Suhrkamp Berlin, 2019) publizierten Übertragung das lyrische Schaffen des ungarischen Dichters und Gelehrten Szilárd Borbély, seine intellektuelle und poetische Intensität, für das deutschsprachige Publikum eindrucksvoll wahrnehmbar gemacht. Den ungemein vielfältigen Registern, die für Borbélys Gedichte als die eines ›Metaphysical Poet‹ charakteristisch sind und an die Übersetzung höchste Ansprüche stellen, ist die gelehrte Übersetzerin Heike Flemming auf wunderbare Weise gerecht geworden«.

Preisverleihung am 30. September 2021

Die festliche Verleihung unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ist am Donnerstag, dem 30. September, 19 Uhr, im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei Heidelberg. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin Beate Tröger.

Heike Flemming

Heike Flemming, geboren 1982 in Räckelwitz und in Kamenz aufgewachsen, studierte von 2000 bis 2005 Philosophie in Leipzig und Wien und lebt nach einem Studienaufenthalt in Budapest seit 2007 in Berlin, wo sie als literarische Übersetzerin arbeitet. 2014 promovierte sie an der Wiener Universität über ungarische Literatur. Sie übersetzt vor allem zeitgenössische ungarische Autoren wie László Krasznahorkai, Péter Esterházy und Szilárd Borbély. 2010 erhielt sie zusammen mit László Krasznahorkai den Brücke-Berlin-Preis, 2014 für die Übertragung von Péter Esterházys Roman ›Esti‹ den Förderpreis zum Straelener Übersetzerpreis und 2021 den Hieronymusring des Berufsverbands der Literaturübersetzer*innen (VdÜ).

Übersetzungen (Auswahl)

László Krasznahorkai: Seiobo auf Erden. Frankfurt am Main: S. Fischer, 2010.
Péter Esterházy: Esti. Berlin: Hanser, 2013.
Szilárd Borbély: Die Mittellosen. Berlin: Suhrkamp, 2014.
László Krasznahorkai: Die Welt voran. Frankfurt am Main: S. Fischer, 2015.
Péter Esterházy: Die Mantel-und-Degen-Version (Einfache Geschichte Komma Hundert Seiten). Berlin: Hanser, 2015.
Péter Esterházy: Die Markus-Version (Einfache Geschichte Komma Hundert Seiten). Berlin: Hanser, 2016.
Mihály Vajda: Meine Gespenster. Essays zur Zeitgeschichte. Wien: Passagen, 2016.
Imre Kertész: Der Betrachter. Aufzeichnungen 1991-2001. Reinbek: Rowohlt, 2016.
Szilárd Borbély: Kafkas Sohn. Berlin: Suhrkamp, 2017.
Szilárd Borbély: Berlin Hamlet. Berlin: Suhrkamp, 2019.
László Krasznahorkai: Herscht 07769. Frankfurt am Main: S. Fischer, 2021.

Der ›Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V.‹ dankt

 

Silvia Schellhorn-Grupp & Walter G. Grupp